Rüsselsheim. Die Romröder Feuerwehr absolvierte am Samstag ein Seminar zur Unfallrettung bei dem Automobilhersteller Opel im südhessischen Rüsselsheim. Auf dem über fünf Quadratkilometer großen Opel-Produktionsgelände wurde Romrods Unfallrettern bei der Werkfeuerwehr die neueste Fahrzeugtechnik vorgestellt, dazu zählten Autos mit Elektromotoren sowie automatische Notrufsysteme. Ein Ausbilder der Werkfeuerwehr zeigte zudem verschiedene Rettungstechniken an Unfallfahrzeugen und demonstrierte die Grenzen von Einsatzgeräten.

Ein Schwerpunkt des Seminars lag auch auf der Verwendung von sogenannten Rettungskarten, die der Feuerwehr im Falle eines schweren Verkehrsunfalls wichtige Informationen liefern.

Durch die Zusammenarbeit der Werkfeuerwehr mit dem Opel Entwicklungszentrum wartete für die Feuerwehr Romrod eine Besonderheit: Die 10-köpfige Seminargruppe konnte ein fabrikneues Automobil für Übungszwecke verwenden, dazu stand eine sogenannte Nullserie des Opel Insignias zur Verfügung. „Der ein oder andere Wermutstropfen war vorhanden“, so die Feuerwehrleute im Rückblick auf die Schnitte mit der Rettungsschere durch die makellose Karosserie. Sie betonten jedoch die Bedeutung der Ausbildung und sprachen von einem Novum, da sich solch eine Möglichkeit des Trainings selten biete. Laut ihren Angaben werde sonst nur an Fahrzeugen vom Schrottplatz geübt, die kaum noch im Straßenverkehr anzutreffen seien. Durch die gute und qualifizierte Ausbildung der Feuerwehr-Opelaner habe man einen Einblick in die moderne Welt der Fahrzeugkarosserien erhalten. So wurde unter anderem eine Rettungstechnik zum „Schälen“ von Kotflügeln demonstriert, die karosseriebedingt nur an neueren Fahrzeugen möglich ist.

Die Kosten für das Seminar übernahm die Adam Opel AG, dafür mussten die Romröder Feuerwehrleute allerdings bereits um 5 Uhr morgens nach Rüsselsheim starten. Zum Abschluss der nichtalltäglichen Feuerwehrübung besuchten die Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner die werkseigene Oldtimerausstellung von Opel in Rüsselsheim. Vom Patentmotorwagen bis zum Raketenauto reichten die dort ausgestellten Fahrzeuge, es konnten aber auch Fahrräder, Motorräder und Nähmaschinen aus dem Hause Opel in Augenschein genommen werden.